Menschen schützen statt Grenzen!

Die Situation für geflüchtete Menschen auf den griechischen Inseln ist seit Jahren katastrophal. Menschen harren unter widrigsten Bedingungen hinter dünnen Zeltwänden ohne ausreichenden Zugang zu gesundheitlicher Versorgung aus. In den vergangenen Monaten spitzte sich die Lage dramatisch zu und angesichts der drohenden Ausbreitung des Corona-Virus verstärkt sich der akute Handlungsbedarf weiter.

Der Mangel an fließendem Wasser und die Unmöglichkeit der Umsetzung von Hygienevorkehrungen verhindern, dass Menschen selbst Schutzmaßnahmen ergreifen können. Zudem ist der Zugang zu offizieller medizinischer Versorgung stark eingeschränkt. Sollte das Virus vermehrt in den Flüchtlingslagern der Ägäis eintreffen, müssten sich beispielsweise auf Lesbos 80.000 Einwohner*innen und 20.000 Geflüchtete eine Hand voll Intensivbetten teilen.

Was kann die asylpolitisch gespaltene EU angesichts der drohenden Pandemie unternehmen, der die Menschen in überfüllten Lagern schutzlos ausgeliefert sind? Das Versprechen einer „Koalition der Willigen“, insgesamt 1600 Kinder aus den Lagern aufzunehmen, geht nur schleppend voran. Sowohl die Menschen vor Ort als auch zahlreiche Initiativen, zivilgesellschaftliche Akteur*innen und Politiker*innen fordern ein Handeln der EU und die sofortige Evakuierung der Lager. Wie sieht die Situation vor Ort konkret aus? Was sollte und kann die EU jetzt tun? Diese und weitere Fragen werden bei dieser 90-minütigen Online Veranstaltung behandelt. Moderiert wird die Veranstaltung von Johanna Scherf. Die Psychologin engagiert sich seit 2016 politisch und in der humanitären Hilfe in der Ägäisregion für Geflüchtete.

Ein Gespräch mit:
Esra Simsir, die regionale Koordinatorin für die Ägäis Region der türkischen Organisation ASAM (Organisation für Solidarität mit Asylsuchenden und Migrant*innen), berichtet über die Situation von Flüchtenden in der Türkei und die Arbeit von ASAM im Gesundheitssektor.
Dr. Apostolos Veizis, der Leiter von „Ärzte ohne Grenzen“ in Griechenland, beleuchtet die Situation aus griechischer Perspektive sowie die Gesundheitsversorgung in den Camps.
Erik Marquardt, Mitglied des Europäischen Parlaments und der Fraktion Greens/EFA, der erst kürzlich auf Lesbos vor Ort war, berichtet über die Rolle der EU.

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Veranstalter*innen:
Heinrich Böll Stiftung Hamburg
Stiftung Leben & Umwelt, Heinrich-Böll-Stiftung Niedersachsen
Bildungswerk Berlin der Heinrich Böll Stiftung
Diakonie Hamburg
Hamburgasyl
Flüchtling Magazin Hamburg