Diskussionsveranstaltung Togo

… mit Razakou Aboubakari, Koordinator von Afrique-Europe-Interact Togo

Wann: Montag, 15.01.24 um 19 Uhr
Wo:
W3 (Hamburg-Altona, Nernstweg 32)

Migration ist in Togo allgegenwärtig­ – wie in vielen Ländern Westafrikas. Von den acht Millionen Togoer*innen leben zwei Millionen im Ausland – sei es in Nachbarländern, in Europa, der Türkei, den USA oder Kanada.

Das hat mit der Geschichte des Landes zu tun, das seit über einem halben Jahrhundert autokratisch von der Familie Gnassingbé regiert wird. Das brutale Vorgehen gegen die demokratische Opposition während all der Jahre und der Verlust der Hoffnung auf einen politischen Wandel waren und sind ein Grund dafür, dass viele Menschen das Land verlassen. Gerade für junge Menschen ist es ohne Beziehungen zu einflussreichen Personen aus dem Staatsapparat oder der Privatwirtschaft nahezu unmöglich, einen der eigenen Ausbildung angemessenen Job zu ergattern. Hat jemand dennoch etwas Geld, um sich etwas aufzubauen, dann meist dank im Ausland lebender Angehöriger. Aufgrund dieser Erfahrung ist es v.a. die gut ausgebildete Jugend aus den Städten, die keine andere Perspektive sieht, als «auf Abenteuer» zu gehen, wie es in Togo heißt, sprich: ebenfalls auszuwandern. Hinzu kommen die Auswirkungen des Klimawandels, die gerade Bauern und Bäuerinnen sowie Viehhirt*innen alltäglich zu spüren bekommen. Über 50 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. Für viele von ihnen ist die Klimakrise eine existenzielle Frage des Überlebens, denn mit der Landwirtschaft ist ihre Lebensgrundlage unmittelbar bedroht.

In seinem Vortrag wird Razakou Aboubakri diese Zusammenhänge darstellen und von seiner Arbeit mit abgeschobenen Migrant*innen und jungen Kandidat*innen der Migration berichten.

Eine Veranstaltung von afrique-euripe-interact und Flüchtlingsrat Hamburg e.V.

https://afrique-europe-interact.net/2194-0-Veranstaltungsrundreise-Januar-2024.html