Schicken wir ein Schiff

Der Deutsche Evangelische Kirchentag hat ein starkes Zeichen für eine humane Seenotrettung im Mittelmeer gesetzt. Gemeinsam ist eine Resolution verabschiedet worden, die die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) und ihre Landeskirchen auffordert, ein eigenes Rettungsschiff auszurüsten und zu entsenden.

Ein Schiff der Nächstenliebe

Bei der Verabschiedung der Resolution sagte Mattea Weihe von der Hilfsorganisation Sea-Watch: „Weil keine Rettungsschiffe durch die Gewässer fahren, die Rettungen durchführen, steigt die Todesrate weiter, wenn wir nicht jetzt handeln. Wir brauchen wieder Schiffe, die Sorge tragen können, dass der nächste Weltflüchtlingstag gebührend gefeiert werden kann. Wir als Sea-Watch wollen gemeinsam mit der Zivilgesellschaft, den Städten und Kommunen, der Kirche und euch allen ein Zeichen setzen und ein Schiff in das tödlichste Gewässer der Welt schicken. Ein Schiff der Gemeinschaft, der Solidarität und Nächstenliebe. Ein Schiff von uns, von euch, von allen.“

Im Mittelmeer Flagge zeigen

Initiator der Resolution ist der Grünen-Politiker Sven Giegold, der beim Kirchentag Teil des Präsidiums ist. „Die EKD und ihre Landeskirchen müssen selbst aktiv werden und im Mittelmeer Flagge zeigen“, so Giegold. Wann es konkrete Schritte gibt, um ein eigenes Rettungsschiff auszurüsten und welche Voraussetzungen die Kirche dafür schaffen müsste, steht derzeit noch nicht fest.

(Foto: www.sea-eye.org)

Sea-Eye Rettungsaktion. Auf völlig überfüllten Schlauchbooten wie diesem, versuchen viele Geflüchtete die Überfahrt nach Europa.