zu-recht-kommen: das bunte Programm weiterhin online

Vom 23.-29. August 2021 fand die Veranstaltungswoche zu den Themen Migration, Flucht und Asyl statt. In ganz Hamburg gab es Workshops, Konzerte, Open-Air Kino, Diskussionen, Sport, Stadtrundgänge und vieles mehr….

Auf der Seite www.zu-recht-kommen.org findet sich das Programm weiterhin zur Kenntnis und bei einigen Veranstaltungen der Link zum Anschauen der Online-Veranstaltungen oder der aufgenommenen Beiträge.

Solidarität mit den Opfern in Halle

Wir sind fassungslos, traurig und unendlich wütend angesichts der rechten Morde in Halle. Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und bei allen Mitgliedern der jüdischen Gemeinde in Halle und darüber hinaus.

Lasst uns solidarisch einstehen gegen Antisemitismus, Rassismus und jeder Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit! 

Einigung bei Seenotrettung

 

Gestern gab es einen Durchbruch bezüglich der Aufnahme von Bootsflüchtlingen in der EU . Die vier Innenminister*innen aus Malta, Italien, Frankreich und Deutschland haben eine Einigung gefunden.

Dazu sagt Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in Berlin:

„Dass Menschen auf ihrem verzweifelten Weg nach Europa ertrinken, ist die offene Wunde Europas. Deutschland und Frankreich haben heute gemeinsam mit Italien und Malta gezeigt, dass sie für die europäischen Werte einstehen und notfalls zunächst auch allein vorangehen. Für die neue italienische Regierung und auch Malta ist dies ein wichtiges Zeichen der Solidarität, das lange eingefordert wurde. Die Einigung sollte nun viele weitere EU-Länder animieren, sich des freiwilligen Aufnahmesystems anzuschließen. Die Diakonie fordert darüber hinaus, staatliche Seenotrettung wieder aufzunehmen und Flüchtlinge aus dem libyschen Kriegsgebiet zu evakuieren, keinesfalls wieder nach Libyen zurückzuschicken.“

Hintergrundinformationen:

https://www.diakonie.de/diakonie-zitate/seenotrettung-ist-voelkerrecht/

Deutschland hat bei jeder Ausschiffung ziviler Seenotrettungsmissionen ein Teil der MigrantInnen und Flüchtlinge aufgenommen und sich für eine europäische Lösung für einen Notfallmechanismus eingesetzt.

Die evangelische Kirche will darüber hinaus gemeinsam mit anderen Organisationen ein Schiff zur Rettung von Menschen aus Seenot ins Mittelmeer schicken.

https://www.ekd.de/seenotrettung-evangelische-kirche-schiff-mittelmeer-49622.htm

 

Carola Rackete freigelassen

Wir freuen uns, dass Carola Rackete aus der Haft entlassen wurde. Ein italienisches Gericht hat gestern den Hausarrest gegen die Kapitänin der „Sea Watch 3“, aufgehoben.

Die europaweite Solidarität und das Engagement der Zivilgesellschaft der letzten Tagen haben Wirkung gezeigt – und dennoch darf an dieser Stelle der Protest nicht aufhören: wir müssen uns weiter einsetzen für Menschenrechte, Seenotrettung und gegen die Kriminalisierung von Seenotretter*innen und Flüchtlingsunterstützer*innen! Daher heißt es am Samstag, 6.7.: Rauf auf die Straße! 

 

Freiheit für Seenotretter*innen

Sicherer Hafen für die Geretteten auf der Sea-Watch 3 – sofort!
Freiheit für die Sea-Watch 3 und ihre Crew!

Am 12. Juni rettete die Sea-Watch 3 mit Kapitänin Carola Rackete 53 Menschen das Leben – dann begann das Warten. Mal wieder. Die EU schweigt und Italiens rechter Innenminister Salvini hetzt und droht. So geht europäische Abschottungspolitik: Verantwortungslosigkeit und Abschreckung durch Ertrinkenlassen.

Kapitänin Carola Rackete hat eine mutige und richtige Entscheidung getroffen: Sie erklärte den Notstand. Denn das Recht der Geretteten auf einen sicheren Hafen und körperliche Unversehrtheit ist wichtiger als die absurden Regeln der italienischen Rechtsregierung. Die Sea-Watch 3 fuhr in der Nacht vom 29. Juni trotz Verbots in den Hafen von Lampedusa ein und die Kapitänin wurde im Anschluss verhaftet.

Die Arbeitsgemeinschaft kirchliche Flüchtlingsarbeit solidarisiert sich mit dem Aufruf der Seebrücke und mit Sea-Watch und fordert:

1. Die Geretteten müssen in Lampedusa eine akute medizinische Hilfe und ausreichende Versorgung bekommen und von dort in ein Land Ihrer Wahl weiterreisen dürfen. Denn Menschenrechte stehen nicht zur Diskussion!

2. Die Kriminalisierung der Seenotrettung durch Italien und andere EU-Staaten muss aufhören. Freie Fahrt für die Sea-Watch 3! Freiheit für ihre Kapitänin Carola Rackete!

3. Hamburg soll die 42 Geretteten sofort in unsere Stadt einladen. 

Carola Rackete machte das einzig Richtige: Leben retten, Haltung zeigen, Widerstand leisten. Sie bietet Salvini und allen Rechten in Europa die Stirn. Das können und müssen wir auch tun. Die Zeit des Redens ist vorbei, die Zeit, zu handeln, ist jetzt. Gemeinsam mit vielen anderen europäischen Städten rufen wir auf zu einer

PROTESTDEMONSTRATION
Am nächsten Samstag, den 6. Juli, um 14 Uhr im Arrivati-Park / Neuer Pferdemarkt
Denn: SEENOTRETTUNG IST KEIN VERBRECHEN! TATENLOSIGKEIT SCHON. FREE CAROLA!

Hier finden Sie zwei Online- Petitionen:

Es reicht -auch ich bin Carola Rackete

Freiheit für Frau Rackete

Eine weitere Online Petition zur Seenotrettung ist hier zu finden.

 

 

 

 

Rückblick Fachtag Integrationsarbeit

 

Es geht nur gemeinsam

„Insgesamt großartig gemacht, von den Inhalten und der Präsentation, wirklich gut.“ Das Fazit von Sascha Thon vom Deutschen Roten Kreuz fällt sehr positiv aus. So wie er zeigten sich fast alle der 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer von der Fachtagung „Perspektiven der sozialräumlichen Integrationsarbeit“ in der Katholischen Akademie Hamburg begeistert. Das klare Ergebnis: Integrationsarbeit braucht Zusammenarbeit und gute Vernetzung.

Insgesamt wurde den ganzen Tag über in fünf Workshops diskutiert und gemeinsam versucht Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei kamen viele unterschiedliche Einrichtungen aus verschiedenen Institutionen zusammen, die alle im Bereich Integration tätig sind. Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden, Verwaltung, Diakonie, Caritas und Freiwilligenorganisationen. Alle mit dem Wunsch, die bestehenden Prozess zu stärken und zu verbessern. Im Fokus dabei immer wieder der Begriff „Sozialräume“. Er kann sowohl räumlich definiert werden, zum Beispiel als Stadtteil oder Quartier, aber auch als soziale Gemeinschaft, wie ein Sportverein oder ein Freundeskreis. Für die Herangehensweise an Integrationsarbeit ist dabei die Frage wie genau ein Sozialraum definiert wird, von großer Bedeutung.

Am Ende waren die Organisatoren des Fachtags von der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (AGFW) mit dem Ablauf sehr zufrieden. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren überwiegend positiv. Kritik gab es nur am straffen Zeitplan.

„Mehr Zeit wäre gut gewesen. Wir waren gerade sehr schön in einem Austausch, es hatten sich auch Ideen entwickelt, da war es schon wieder vorbei“, meint auch Sascha Thon. Eine Anregung, die bei zukünftigen Veranstaltungen dieser Art mit einfließen soll. (htg)

EKD über Sea Watch 3 Beschlagnahmung

Am Montag wurde in Italien die Sea Watch 3 beschlagnahmt.  Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm kritisiert das Vorgehen der italienischen Behörden scharf:

„Die Kriminalisierung der Seenot-Rettung muss ein Ende haben“ – EKD-Ratsvorsitzender Bedford-Strohm kritisiert Beschlagnahmung der Sea-Watch und geplante Gesetzes-Verschärfungen für zivile Seenot-Rettungskräfte in Italien.

Angesichts aktueller Meldungen zur Situation ziviler Seenotrettungskräfte in Italien äußert sich der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, wie folgt:

„Menschen in Seenot muss geholfen werden. Recht und Humanität verpflichten uns hierzu. Darauf haben die Kirchen in den letzten Jahren immer wieder deutlich hingewiesen. Die Beschlagnahmung des zivilen Rettungsschiffs Sea-Watch 3 durch italienische Behörden und die geplanten weiteren Gesetzesverschärfungen für Seenot-Rettungskräfte sollen Lebensrettung im Mittelmeer unmöglich machen. Das Verhalten des italienischen Innenministers widerspricht allem, wofür das Christentum steht. Die Kriminalisierung der Seenotrettung muss ein Ende haben. Nach dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte sollte auch die Bundesregierung in dieser Frage gegenüber Italien deutlich Stellung beziehen. Der Sea-Watch-Crew danke ich für ihren unermüdlichen Einsatz. Erneut wurde dutzenden Menschen das Leben gerettet.“

Die EKD unterstützt zahlreiche Projekte der Flüchtlingshilfe weltweit, die meisten davon in kirchlicher und ökumenischer Trägerschaft. Träger bzw. Projektpartner sind u. a. der Middle East Council of Churches, die Evangelische Kirche in Marokko, das Gustav-Adolf-Werk, die Spanische Evangelische Kirche, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien, die Föderation Evangelischer Kirchen in Italien sowie deutschsprachige Auslandsgemeinden. Die Synode der EKD hat im November 2015 Mittel in Höhe von insgesamt rund 6 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe bereitgestellt. Das von Sea-Watch betriebene Aufklärungsflugzeug „Moonbird“ wird von der EKD unterstützt.

12000 Menschen demonstrierten

Am Sonntag, den 19.05.2019 demonstrierten 12000 Menschen in Hamburg für ein Europa für alle. Ein breites Bündnis hatte zur einer Demonstration aufgerufen, die parallel in anderen deutschen und europäischen Städten stattfand. 

Hier ein paar Eindrücke von der Demo: